Tag 1 - Die Anreise
Dieses Mal ging es für uns mit einer Boeing 787 Dreamliner von Air Canada vom Frankfurt Airport über Vancouver zu unserem Zielflughafen Calgary in Alberta in Canada. Von hier aus starteten wir unser Rocky Mountains Adventure mit Stopps in Golden, Radium Hotsprings und Canmore.
Aufgrund der hohen Mietautopreise in der Hochsaison haben wir uns dieses Mal für ein kleineres Modell entschieden, da wir auch nicht wie beim letzten Mal ein paar Wochen aus dem Auto leben würden, war das eine super Sache, denn der kleine Flitzer, eine Chevrolet Spark, hat uns überall hingebracht. Lediglich der Mitarbeiter der Autovermietung war etwas irritiert, als wir ihm demonstrierten, dass man Sitze umlegen und somit mehr Stauraum schaffen kann. Bei den großen Pick-Ups und Vans die dort sonst fahren braucht man diese Funktion bestimmt nicht so oft.
Mit "Sparky" fuhren wir in den Norden von Calgary, wo wir uns für die erste Nacht in ein Airbnb eingemietet haben, um am nächsten Tag in aller früh in Richtung Berge zu starten.
Die Futtersuche am Abend war leider nicht ganz so ergiebig, die Restaurants waren bereits alle voll und so begnügten wir uns mit einem Sandwich von Subway.
Tag 2 - Auf in die Rockies
Im Morgengrauen ging es dann aus dem Stadtteil Calgary-Dalhousie mit einem Zwischenstopp in Cochrane und Frühstück bei den Cochrane Coffee Traders zu unserer ersten Destination - Golden. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage war das Kicking Horse Hostel, welches leider die Pandemie nicht überlebt hat, aber unser Host Tanya aus Schottland ist uns in bester Erinnerung geblieben. Sie hatte in dem kleinen Haus einen kleines Home away from Home mit freundlicher Atmosphäre geschaffen.
Nach dem Einchecken versuchten wir unser Glück bei den Spiral Tunnels, hatten aber kein Selbiges, also entschieden wir uns kurzer Hand eine kleine Wanderung hoch auf den Terminator Peak zu unternehmen.
Zur Stärkung ging es am Abend zum Wolf's Den, welches sich als unser Lieblingsrestaurant in Golden entpuppen sollte.
Tag 3 - Erkundungstour durch den Yoho National Park
Wie es sich gehört, starteten wir den Tag mit Frühstück bei Timmy's. Frisch gestärkt erkundeten wir das kleine Dörfchen Field, welches auf dem Weg zum Emerald Lake liegt wo wir eine wunderschöne Wanderrunde um den See drehten und unsere erste "zu-Fuß-Begegnung" mit einem Schwarzbären machten. Der war aber viel mehr an den Beerensträuchern interessiert, als an der sich um ihn bildenden Menschentraube. Wenn man im Yoho National Park unterwegs ist, darf natürlich ein Stopp an der Natural Bridge, einer vom Fluss durchbrochenen Felswand und eine kurze Wanderung zu den Wapta Falls nicht fehlen.
Tag 4 - Auf Tauchfühlung mit den Buffalos
Regen und Wolken soweit das Auge reicht! Also musste eine Schlechtwetteralternative her. Durch die mystisch wolkenverhangenen Berge fuhren wir, gar nicht so weit entfernt von Golden, zur Rocky Mountain Buffalo Ranch, welche vom Kalifornier Leo Downey betrieben wird. Aber nicht nur das! Er bietet Führungen an und erzählt über sein Leben bei den First Nations und wie es dazu kam, dass er die Ranch aufgebaut hat und seine gerade durchstartende Musikerkarriere aufgab. Witzigerweise trafen wir dort Bekannte von Freunden aus der Heimat. Die Welt ist ein Dorf!
Zusammen besuchten wir im Anschluss noch das Northern Light Wildlife Wolf Center, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Zum Abendessen probierten wir mal etwas anderes, als das Wolf's Den und zwar The Island Restaurant. Etwas schicker und auch sehr lecker.
Tag 5 - Beste Regenwanderung - Ever!
Das Wetter war immer noch nicht wirklich besser, allerdings gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung und da wir auf alle Wetterlagen gefasst waren, ging es zu den beeindruckenden Takkakaw Falls und auf eine Wanderung durchs Yoho Valley zum Lake, auf der wir eine ordentliche Dusche abbekamen, aber tolle Eindrücke mitnahmen.
Zum Dinner ging es wieder ins altbewerte Wolf's Den.
Tag 6 - Zurück am Moraine Lake
Einer unserer Lieblingsspots, bereits auf unserer ersten Canada Reise, ist und bleibt der Moraine Lake mit seiner wunderschönen türkisen Färbung, die durch den hohen Anteil Gletschermehl im Wasser herrührt. Wir gingen, soweit möglich, um den See herum und hoch auf die Geröllhalde, dieses Mal auch auf offiziellen Wegen, anderes als zwei Jahre zuvor. Unsere Wanderung hinauf zum Sentinel Pass mussten wir leider ausfallen lassen, da es dringend empfohlen wurde mit mindestens 4 Personen zu wandern, da sich Grizzlys im Gebiet aufhalten. Wir überlegten uns einer Gruppe anzuschließen, die Entscheidung wurde uns aber vom anrollenden Gewitter abgenommen und so verweilten wir noch ein bisschen und genossen die Aussicht, bevor wir zum Lake Louise Village & Ski Resort fuhren, wo wir den Tag im Bear's Den bei Sandwiches ausklingen ließen, bevor wir die Rückfahrt nach Golden antraten.
Tag 7 - Plain of Six Glaciers Hike am Lake Louise
Endlich war er da: Der Tag der Tage auf den wir so lange hingearbeitet haben. Der Plain of Six Glaciers Hike stand an. Als die Idee geboren wurde, war nicht klar, ob dies auf Grund von Fitness realisierbar sein würde, aber wo ein Wille, da ist auch ein Weg und dieser führte uns wieder in den Banff National Park, genauer gesagt an den Lake Louise. Punkt eins auf der Agenda war der Sonnenaufgang am See, danach wurde das überflüssige Kameraequipment ins Auto gepackt und wir traten unseren wohl bisher schönsten Hike an.
Vom Fairmont Chateau Lake Louise führte uns der Weg zum Mirror Lake, wo wir Kais berühmte Sandwiches frühstückten, bevor wir uns wieder auf den Weg machten in Richtung Lake Agnes mit seinem urigen Teehaus. Von hier aus ging es steil bergan und rauf auf den Big Beehive von wo man eine grandiose Aussicht auf den See und die atemberaubende Umgebung hat. Ziel unserer Wanderung, bevor es auf den Rückweg ging, war das Plain of Six Glaciers Tea House. Hier gab es etwas Kaltes zu trinken, Chili Con Carne und Schokokuchen. So gut gestärkt traten wir den Rückweg an, der sich dank einer Knieverletzung (mal nicht bei der üblichen Verdächtigen) ganz schön in die Länge zog.
Was für ein grandioser Tag! Was für ein irres Abenteuer!
Tag 8 - Transittag mit Erkältung
Tja, wer auf der Wanderung die Jacke auszieht und den Wind in den Bergen unterschätzt, der hat am nächsten Tag eine doofe Erkältung.
Zum Glück war für den Tag nur unsere Weiterfahrt nach Radium Hotsprings, auf dem HWY95 Richtung Süden geplant. Denn die schöne Zeit in Golden war schon um. So nahmen wir Abschied von Tanya und dem Kicking Horse Hostel und checkten ein paar Stunden später im Motel Tyrol ein und deckten uns mit heißer Zitrone, Taschentüchern und Lutschbonbons gegen Halsweh ein und statteten der Touristeninfo einen Besuch ab.
Auf das heutige Abendessen hatten wir uns schon lange gefreut, im Horse Thief Pub hatten wir bereits 2017 gegessen und es war wieder super lecker.
Tag 9 - Ein bisschen Entspannung, nach so viel Aktion
Immer noch angeschlagen haben wir beschlossen es noch einmal ruhig angehen zu lassen und schauten uns das kleine Städtchen Invermere an, wo wir in einer kleinen Kunstgalerie auf die fantastischen Tierbilder der Familie Launstein aufmerksam wurden, welcher wir seither auf den sozialen Netzwerken folgen.
Mit dem Auto steuerten wir ein paar View Points im Kootenay National Park an und machten Halt am Lake Olive.
Durch denn Tipp eines Locals fanden wir den Lillian Lake, an dem wir stundenlang die Ruhe genossen. Genau das Richtige, wenn der Körper sich gerade mit einer Infektion rumschlägt.
Zum Abendessen wurde uns The Old Salzburg empfohlen, was uns nicht wirklich vom Hocker haute. Wahrscheinlich war es mit seiner typisch österreichischen Atmosphäre schon wieder viel zu europäisch für unseren Geschmack.
Tag 10 - Johnston Canyon
Den Johnston Canyon, ein absolutes Must-See, wenn man in Banff unterwegs ist, erreichten wir über den Highway 1A, dem Bow Valley Parkway. Die deutlich schönere und interessantere Variante mit seinen Aussichtspunkten ist die Parallelstraße zum vielbefahrenen Trans Canada Highway 1.
Wie zu erwarten, war es ganz schön voll und die Massen schoben sich durch die enge atemberaubende Schlucht. Gelohnt haben sich die wunderschönen Eindrücke alle mal, hier und da musste mal allerdings die Massen mental ausblenden.
Nächster Stopp war die Continental Devide, welche sich vom Norden in Alaska bis runter in den Süden Südamerikas über den ganzen amerikanischen Kontinent zieht. Eine kontinentale Wasserscheide, welche den Abfluss der Flüsse nach Ost und West trennt.
Am Abend fanden wir uns zu Poutine und Chicken Wings im Horse Thief Pub ein.
Tag 11 - Hot Springs & Sinclair Canyon
Wenn man schon mal in Radium ist, muss man auch mal die berühmten Hot Springs besuchen, dachten wir uns. Was gibt es Entspannenderes, als schön im Thermalwasser einzuweichen und die beanspruchten Muskeln zu lockern?
Für uns definitiv nicht die Hot Springs, das warme Wasser schlug uns massiv auf den Magen und so überließen wir das den anderen Badegästen.
Uns reizte dann doch eher eine kleine Wanderung durch und über den Sinclair Canyon. Und bevor wir das letzte Mal Dinner im Horse Thief Pub hatten, spannten wir die Hängematte im Niemandsland auf. Man will sie ja nicht völlig umsonst mitgeschleppt haben, oder?
Tag 12 - Snow Peak Drive statt Sulphur Mountain
Endlich hatten wir etwas mehr Zeit uns das schöne Örtchen Banff etwas näher anzuschauen. 2017 auf der Rundreise war alles etwas knapp bemessen, dann eben jetzt.
Nach dem wir durch die Straßen gebummelt und ordentlich eingekauft hatten, wollten wir mit der Gondel auf den Sulphur Mountain fahren, doch schon von weitem war klar, der Gipfel hängt komplett in den Wolken, man würde gar nichts sehen. Die Alternative war auch super und absolut kostenlos. Über den Snow Peak Drive fuhren wir auf den Mount Norquay und genossen von dort die Aussicht.
Check-in war an diesem Tag im Mountain View Inn in Canmore. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, wurde auch dieses kleine Städtchen unter die Lupe genommen und wir hatten Abendessen im Grizzly Paw Diner, das übrigens sehr zu empfehlen ist.
Tag 13 - Mystic Lake Minnewanka
Da war er nun, der letzte Tag in unseren geliebten Rocky Mountains und wir hatten noch Einiges auf unserem Plan. Ganz oben stand der Lake Minnewanka, welcher uns, bedingt durch die leicht regnerische Wetterlage, mit seiner einzigartigen und mystischen Stimmung in den Bann zog. Wir wollten gar nicht mehr weg und hätten noch stundenlang am Ufer stehen können. Doch leider lies das die Zeit nicht zu, wenn wir noch etwas sehen wollten. Ganz in der Nähe befanden sich der Two Jack Lake und der Johnson Lake, welche auch unbedingt einen Abstecher wert sind.
Im Buffalo Nations Luxton Museum kann man sich über die Geschichte der lokalen First Nations informieren und eine kleine, spannende Zeitreise zu den kanadischen Wurzel machen.
Dinner gab es an diesem Tag im The Drake, einem kleinen Pub in Canmore.
Tag 14 - Regentag und Abschiedsstimmung
Aufbruchsstimmung. Auf Wiedersehen Rocky Mountains! Wir machten uns auf den Weg Richtung Calgary, wo wir nach einer Tagesbeschäftigung suchten. Doch vorher gab es noch Frühstück bei der Rocky Mountain Bagel Co.
Die Stadt anschauen stand für den folgenden Tag auf dem Plan und leider war das Wetter nicht das Beste. Bei Kakao und Kuchen - welche uns als Alibi für den Wlan-Gebrauch im Lokal dienten, entschieden wir uns in den Trampolin Park zu fahren und tobten uns dort so richtig aus, denn außer uns war niemand da.
Im Anschluss besuchten wir die Sentry Box, ein Fachgeschäft für Brettspiele and all things Geek, wo wir am liebsten alles gekauft hätten. Gepäckbeschränkungen auf dem Rückflug schoben da allerdings schnell einen Riegel vor. Leider!
Nach dem Check in in unser Airbnb suchten wir den von vielen empfohlenen Spot oberhalb der Stadt auf, von wo man eine tolle Aussicht über die Skyline hat.
Abends gab es Nudeln mit Tomatensauce, gekocht in der fremden Küche mit irgendwie mulmigem Gefühl.
Tag 15 - Time to say Goodbye
"All good things must come to an end" und so auch unsere zweite Canada Reise. Doch vorher erkundeten wir noch ein wenig die Stadt, nachdem wir unser Gepäck bereits auf- und das Autochen abgegeben hatten. Wir schlenderten durch die prachtvolle Steven Avenue, hatten Lunch im Milestones Grill and bar und spazierten über die Peace Bridge in den Prince Island Park, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machten, wo wir die Nacht verbrachten, da unser Connection Flight nach Toronto bereits in aller früh abhob. Die netten Flughafenmitarbeiter wollten uns die ganze Nacht in ein Hotel umquartieren, da hätten wir es bequemer, aber für uns war eine Nacht am Airport nichts Ungewöhnliches und man konnte noch ein paar Dollar und vor allem Stress sparen. In Toronto hatten wir einen entspannten Aufenthalt und konnten gut gelaunt unseren Heimflug nach Frankfurt antreten.
See you soon Canada! We miss you deeply!
Unterkünfte | Restaurants | Aktivitäten |
Coffee Traders Coachrane | Gondel Terminator Peak Golden | |
The Island Restaurant Golden | Rocky Mountain Buffalo Ranch Golden | |
Bears Den Lake Louise Village | ||
Plain of Six Glaciers Tea House | ||
| Horse Thief Radium Hotsprings | The Sentry Box Calgary |
| The Old Salzburg Radium Hotsprings | |
| Grizzly Paw Diner Canmore | |
| The Drake Canmore | |
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