Dieser Wochenendausflug führte uns als Geburtstagsausflug für Kathy in die schöne Stadt Straßburg im Elsass. Wir starteten früh am Morgen und nach einer schönen dreistündigen Fahrt checkten wir in unserem, nennen wir es mal "basic" Hotel in Laufnähe zur Altstadt und zum Europäischen Parlament ein. Wenn ihr mal nach Straßburg kommen, haltet euch vom Hotel "Cap Europe" fern. Spart euer Geld für ein besseres Hotel!
Auf einem Spaziergang in Richtung Altstadt sahen wir uns auf dem Weg einen Antiquitäten-Flohmarkt an und überquerten den Kanal, der die "Grande Ile" umgibt, wo die Altstadt liegt. Diese alten Straßen der Stadt sind wunderschön zu Fuß zu erreichen. Die Straßennamen sind in Französisch und Deutsch benannt und man kann aus ihnen erahnen, welche Industrie es dort in alten Zeiten gab.
Der erste große Halt war die riesige und schöne Kathedrale "Notre-Dame de Strasbourg". Es ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen gotischen Gebäude und eines der größten Gebäude aus Sandstein der Welt. Teile davon sind im älteren romanischen Stil erbaut, aber der größte Teil davon wurde in der Hochgotik gebaut. Die großen Plätze um den Dom herum sind von alten beeindruckenden Fachwerkhäusern an der Vorderfront umgeben. Der alte Bischofspalast, genannt "Rohan-Palais" an der Südseite des Doms, große Steinhäuser ehemaliger reicher Kaufmannsfamilien an der Nordseite und tagsüber der Dom selbst und die Plätze werden von Menschen aus aller Welt besucht.
Dieses Wochenende war etwas Besonderes mit Weihen und Messen, deshalb konnten wir nur durch einen Seiteneingang und kurz hinter dem riesigen und schönen Eingang einen Blick hinein werfen. Aber was für eine tolle Aussicht das war! Die Kathedrale wurde mit Licht und Kerzen beleuchtet. Die Orgel spielte auf Hochtouren, die Leute sangen mit dem Chor im Hintergrund. All dies schuf eine Atmosphäre, die die Kathedrale fast zum Leben erweckte. Es ist von innen wie von außen gleichermaßen beeindruckend. Das hohe Kreuzgewölbe, die schönen farbigen Glasfenster, die goldene altbyzantinische Wandkunst über dem Altar hinterließen einen großen Eindruck. Wir verließen die Kathedrale, weil wir jetzt nach Kuchen hungerten! Wir fanden ein nettes kleines Café und hatten den ersten Kuchen seit Wochen! Was für ein Geschmack! Wunderbar!
Diese süße Sünde verlangte nach einer Erlösung, also machten wir einen langen Spaziergang entlang des Kanals, mit den alten gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Unser Ziel war "Petite France", die echte Altstadt von Straßburg, aber im Vertrauen auf Google waren wir für kurze Zeit irregeführt. Nachdem wir es bemerkt hatten, fanden wir das Ziel ziemlich schnell. Dieser Teil war wirklich überfüllt, aber auch wunderschön. Kleine enge Gassen, Kanäle, kleine Plätze mit riesigen alten Bäumen und alten Gebäuden bilden ein wunderbares Ensemble. Das historische Ende dieses Teils ist das alte Flutwehrwehr mit den drei Türmen aus der historischen Stadtbefestigung, wo wir den Sonnenuntergang genossen.
Aber jetzt war es definitiv an der Zeit für etwas zu Essen. Kathy hatte sich auf Tapas eingestellt, also fanden wir eine sehr schöne Bar namens "Mi casa es tu casa" und hatten einen tollen Abend mit Tapas und Wein. Straßburg bei Nacht ist auch sehr schön. Die Kathedrale wird von vielen Lichtern beleuchtet und sieht toll aus. Wenn ihr in Straßburg seid, geht einmal in die Stadt wenn es dunkel ist!
Am Sonntag gingen wir zurück zum Dom, um den Turm zu besteigen. Sonntags berechnen sie keine Eintrittsgelder, was sehr schön ist! Wir überquerten den riesigen "Place de la Republique" mit der Oper, der Nationalbibliothek und dem Palais du Rhin.
330 Stufen zur Plattform zwischen den Türmen der Kathedrale machen einen Drehwurm, weil man den ganzen Weg nach oben über eine Wendeltreppe zurücklegt. Aber es ist es definitiv wert für einen tollen Blick auf Straßburg und Umgebung!
Später gingen wir ans Nordende der Stadt zum Europäischen Parlament, was eigentlich enttäuschend war. Sonntags war alles geschlossen. So konnten wir nur einen Blick auf das Gebäude und die Fahnen werfen. Für die Rückkehr in die Altstadt nahmen wir die Straßenbahn, ein recht neues und Sci-Fi-mäßig aussehendes System.
Das Problem mit den touristisch überfluteten Restaurants in der Altstadt ist das arrogante Personal in vielen von ihnen. Wir hatten einige unangenehme Erfahrungen, bevor wir uns im Restaurant "Lohkäs" im Petite France niederließen. Hier bestellten wir sehr gute traditionelle Flammkuchen und genossen den freundlichen Service. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in einem der kleinen Parks zwischen den Kanälen in der Nähe der Flutbarriere mit Lesen und Beobachten der vorbeiziehenden Menschen.
Unsicher, wo wir zum Abendessen hingehen sollten, beschlossen wir, die spanische Tapasbar am zweiten Abend in Folge zu besuchen und hatten dort wieder eine gute Zeit.
Am Montagmorgen genossen wir ein sehr schönes Frühstück in der kleinen, aber sehr guten Bäckerei "L'Atelier 116", eine verdammt sichere Empfehlung für das Frühstück in Straßburg! Alles ist frisch und sehr lecker. Für die Fahrt nahmen noch einen schönen Muffin mit, da wir nach Hause zurückkehren und arbeiten mussten.
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